Samstag, 16. Mai 2015

Kindheitspädagogik

Die gute alte Kindergärtnerin gibt es nicht mehr. Der Job ist anspruchsvoll geworden, denn es geht um die sogenannte "frühkindliche Bildung":
„Gute frühkindliche Bildung ist einer der entscheidenden Faktoren für mehr Chancengleichheit. Elementare Bestandteile einer umfassenden Bildung sind neben altersgerechter Sprach- und Wissensvermittlung, Angebote von früher Musik-, Kunst- und Bewegungserziehung sowie die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und Werten.“(Das Bundesministerium für Bildung und Forschung).
Wohlgemerkt - es sind nicht etwa Kinder ab drei oder vier, die gebildet werden sollen, denn: „Frühkindliche Bildung beinhaltet die 'Bildung' von Kindern ab Geburt bis ins Vorschulalter.“ (Wikipedia, Schlagwort „Frühkindliche Bildung“)

Deshalb wollen die Erzieherinnen auch eine höhere Gehaltsstufe, und deshalb kann man diesen Beruf jetzt auch über einen Bachelor-Studiengang erlernen. Dann darf man sich Kindheitspädagoge nennen, und es ist schön, dass die Säuglinge in den Krippen und die Kleinkinder zwischen eins und drei Jahren in den Kitas jetzt von Fachleuten mit Fachwissen erzogen werden. Denn die Mütter sollen  Geld verdienen, damit sie genügend Steuern zahlen und die teuren Fachfrauen- und männer in den Kitas bezahlt werden können.

Was hat meine Generation doch für Pech gehabt, die wir nur in Ausnahmefällen unsere frühkindliche Bildung in Kindergärten bekommen durften und stattdessen von kompletten Erziehungslaien, nämlich unseren Eltern, erzogen wurden!
 Aber freuen wir uns doch einfach über den Fortschritt, der die Universitäten und die Kitas füllt.